NIBE Wärmepumpen

Wärmepumpe: Stromverbrauch pro Jahr

Wärmepumpen gewinnen an Beliebtheit und lösen die klassische Gasheizung immer mehr ab. Um eine Wärmepumpe zu betreiben, ist Strom erforderlich. Wir erklären Ihnen, warum das so ist, wie Sie den Verbrauch einer Wärmepumpe einfach berechnen und nachhaltig Stromkosten einsparen können.


Warum braucht eine Wärmepumpe Strom?

Wärmepumpen im Neubau oder in sanierten Altbauten gewinnen den Großteil der Heizenergie aus Umweltquellen wie Luft, Wasser und Erde. Sie nutzen dafür ein Kältemittel, das durch Kompression auf die benötigte Heiztemperatur gebracht wird. Der Kompressor wird dabei mit elektrischem Strom betrieben.

Der Großteil der verwendeten Wärmeenergie kommt kostenfrei aus der Umwelt, für die Anhebung auf das benötigte Temperaturverhältnis wird die Antriebsenergie des Kompressors benötigt. Das Verhältnis von Strom zu Wärme liegt in der Praxis häufig bei einem Wert zwischen 3 und 5.


Wie hoch ist der Stromverbrauch einer Wärmepumpe?

Der durchschnittliche Verbrauch einer Wärmepumpe hängt von Faktoren wie der Art der Nutzung, der Wärmequelle und der Qualität der Wärmepumpe ab. Die nachfolgende Tabelle zeigt Basiswerte unterschiedlicher Wärmepumpentypen für 120 m² beheizter Fläche für ein Einfamilienhaus im Bestand mit Heizkörpern mit einem Wärmepumpentarif von 0,27 €/kWh. Der Gesamtwärmebedarf inklusive Warmwasser für einen 2-Personen-Haushalt beträgt 20.000 kWh pro Jahr.

Wärmepumpen-ArtDurchschnittlicher Wärmepumpen-Stromverbrauch pro Jahr (nur Heizung)Durchschnittliche Heizkosten pro Jahr
Luft/Wasser-Wärmepumpe (10 kW)5.800 kWhca. 1.566 €
Erdwärmepumpe (10 kW)5.400 kWhca. 1.458 €

Erfolgt die Heizung über eine Flächenheizung/Fußbodenheizung ist mit gut 1.000 kWh (270 €) weniger zu rechnen.

Vergleich Gasheizung: 20.000 kWh zzgl. Verluste für Verbrennung und Wärmetransport ergibt 21.000 kWh Gasbedarf. Bei 11 Ct/kWh errechnen sich 2.300 €. Gasheizungen werden im Neubau kaum noch eingesetzt.

Abluft Wärmepumpen werden nur im Neubaustandard eingesetzt. Für ein Einfamilienhaus oder eine Wohnung mit 120 m² beheizter Fläche und einem Gesamtwärmebedarf von 9.000 kWh inklusive Warmwasser für einen 2-Personen-Haushalt ergeben sich bei einer Flächenheizung 850 €.

Wärmepumpen-ArtDurchschnittlicher Wärmepumpen-Stromverbrauch pro Jahr (nur Heizung)Durchschnittliche Heizkosten pro Jahr
Abluft-Wärmepumpe (10 kW)2.400 kWhca. 650 €

Im Vergleich zu herkömmlichen Systemen wie Gas- oder Ölheizung fallen die Kosten für den Stromverbrauch einer Wärmepumpe bereits zu aktuellen Energiepreisen sichtbar günstiger aus. Mit Optimierungsmaßnahmen an bestehenden Heizungssystemen können die Kosten für den Wärmepumpenbetrieb weiter gesenkt werden. Es ist zu erwarten, dass sich fossile Energieträger gegenüber Strom weiter verteuern.

Verbrauch einer Wärmepumpe berechnen

Wie hoch der Anteil kostenloser Umweltwärme bzw. der Stromverbrauch der Wärmepumpe ist, wird durch die Jahresarbeitszahl (JAZ) beschrieben. Diese gibt das Verhältnis von produzierter Wärme zu eingesetztem Strom wieder. Eine Arbeitszahl von 4 bedeutet zum Beispiel, dass mit einer Kilowattstunde Strom 4 Kilowattstunden Wärme erzeugt werden können.

Den jährlichen Stromverbrauch Ihrer Wärmepumpe können Sie mit folgender Formel berechnen:

Wärmebedarf in kWh / Jahresarbeitszahl = Stromverbrauch der Wärmepumpe

Setzen wir einen Haushalt mit 2 und 4 Personen beispielhaft in Vergleich:

  • Art der Wärmepumpe: Erdwärmepumpe
  • JAZ: 4
  • Wärmebedarf 2 Personen (90 m² Wohnfläche): 15.300 kWh
  • Wärmebedarf 4 Personen (160 m² Wohnfläche): 26.600 kWh
  • Durchschnittlicher Strompreis: 0,3 €/kWh Normaltarif und 0,27 €/kWh Wärmepumpentarif

Berechnung Haushalt 2 Personen:
15.300 kWh / 4 = 3.825 kWh Wärmepumpen-Stromverbrauch pro Jahr → Stromkosten von 1.147 € (Normaltarif) bzw. 1.032 € jährlich (Wärmepumpentarif)

Berechnung Haushalt 4 Personen:
26.600 kWh / 4 = 6.650 kWh Wärmepumpen-Stromverbrauch pro Jahr → Stromkosten von 1.995 € (Normaltarif) bzw. 1.795 € jährlich (Wärmepumpentarif)

Welcher Durchschnittsverbrauch einer Wärmepumpe ist im Winter normal?

Da der Bedarf an Heizwärme und Warmwasser steigt, fällt der Stromverbrauch einer Wärmepumpe im Winter höher aus als in anderen Jahreszeiten. Zudem spielt es eine Rolle, ob die Wärmepumpe im Rahmen einer Heizungsmodernisierung in einem alten Gebäude betrieben wird oder einen Neubau beheizen soll. Abhängig von der Haushaltsgröße werden in der Regel folgende Durchschnittswerte für den Wärmepumpen-Stromverbrauch in den Wintermonaten November bis Februar herangezogen:

  • 2-Personen-Haushalt (90 m² Wohnfläche): ca. 19 kWh pro Tag
  • 4-Personen-Haushalt (150 m² Wohnfläche): ca. 33 kWh pro Tag

Im Vergleich dazu liegt der tägliche Stromverbrauch der Wärmepumpe in den wärmeren Monaten (März bis Oktober) deutlich niedriger, oft im Bereich von:

  • 2-Personen-Haushalt (90 m² Wohnfläche): ca. 4 bis 7 kWh pro Tag
  • 4-Personen-Haushalt (150 m² Wohnfläche): ca. 7 bis 12 kWh pro Tag

Der geringere Verbrauch außerhalb der Heizperiode hängt damit zusammen, dass in diesen Monaten weniger oder keine Heizwärme benötigt wird und der Stromverbrauch sich überwiegend auf die Warmwasserbereitung beschränkt. Größere Haushalte haben tendenziell einen höheren Verbrauch, insbesondere wenn der Bedarf an Warmwasser steigt.

Faktoren, die den Verbrauch der Wärmepumpe pro Jahr beeinflussen

  • Effizienz der Wärmepumpe (COP und SCOP-Werte): Der COP (Coefficient of Performance) gibt das Verhältnis zwischen der erzeugten Wärmeleistung und der benötigten Antriebsenergie in einem festen Betriebspunkt an. Ein höherer COP bedeutet eine effizientere Wärmepumpe. Der SCOP (Seasonal Coefficient of Performance) berücksichtigt das Verhältnis über eine komplette Heizperiode und bietet eine realistischere Einschätzung der Effizienz über das ganze Jahr. Die Werte unterscheiden sich je nach Wärmepumpen-Typ. Die Werte werden auf dem Energielabel einer Wärmepumpe angegeben und sind ein erster Indikator für die Effizienz einer Anlage.
  • Gebäudedämmung und Wärmeverlust: Eine gute Dämmung reduziert den Wärmeverlust und senkt somit den Energiebedarf der Wärmepumpe. Neubauten sind in der Regel besser gedämmt, weshalb der Verbrauch einer Wärmepumpe im Altbau höher sein kann.
  • Heizsystem: Fußbodenheizungen zeigen sich häufig effizienter als Heizkörper, da sie mit geringeren Temperaturen arbeiten und die Wärmepumpe dadurch weniger Leistung benötigt.
  • Außentemperaturen und Standortbedingungen: Ein Haus in einer kälteren Klimazone benötigt mehr Energie als das gleiche Haus in einer wärmeren Klimazone. Der Stromverbrauch einer Wärmepumpe hängt dadurch auch von den Außentemperaturen ab. In kälteren Klimazonen kann der Verbrauch der Wärmepumpe folglich steigen.

NIBE Wärmepumpe an Hauswand

Fußbodenheizung im Altbau

Heizkörper zur Kühlung

So können Sie den Stromverbrauch Ihrer Wärmepumpe senken

Sie möchten beim Betrieb Ihrer Wärmepumpe Strom sparen? Unsere Energiespartipps für Wärmepumpen helfen Ihnen dabei!

  • Wählen Sie eine effiziente, leistungsgeregelte Wärmepumpe passend zum Heizbedarf in den Wintermonaten.
  • Vermeiden Sie unnötige Verluste in Ihrem Heizungssystem z.B. durch zu hoch eingestellte Heizungsvorlauftemperaturen, gedrosselte Thermostatventile oder dauerhaft laufende Zirkulationspumpen.
  • Optimierung der Betriebszeiten: Stellen Sie sicher, dass Ihre Wärmepumpe nur dann läuft, wenn sie wirklich benötigt wird. Vermeiden Sie unnötige Laufzeiten, um den Stromverbrauch der Wärmepumpe zu senken.
  • Tarife für Wärmepumpenstrom: Informieren Sie sich über spezielle Stromtarife für Wärmepumpen. Sie sind oft günstiger und können Sie beim Sparen unterstützen.
  • Smarte Technologien: Setzen Sie auf moderne Funktionen, wie die Wettersteuerung oder Smart Price Adaption in NIBE Wärmepumpen. Die Wettersteuerung maximiert die Effizienz Ihrer Wärmepumpe durch eine Anpassung der Betriebszeiten an die Wettervorhersage, während die Smart Price Adaption die Wärmepumpe dann arbeiten lässt, wenn es am günstigsten ist.
  • Kombination aus Wärmepumpe und Photovoltaikanlage: Mit der Technologie PV-Smart von NIBE können Sie überschüssigen Solarstrom optimal in Ihre Wärmepumpe einspeisen und Energiekosten weiter reduzieren.
  • §14a EnWG: Die Neuregelung §14a EnWG besagt, dass eine Wärmepumpe als steuerbare Verbrauchseinrichtung anzumelden ist. Mit der Anmeldung hat der Betreiber Anspruch auf reduzierte Netzentgelte.
  • Regelmäßige Wartung und Pflege: Eine gut gewartete Wärmepumpe hat einen niedrigeren Stromverbrauch und kann effizienter arbeiten.

Sie möchten Ihre Heizkosten senken und nachhaltig heizen? Mit einer Wärmepumpe von NIBE profitieren Sie von modernster Technologie und maximaler Energieeffizienz. Starten Sie jetzt Ihre Anfrage und erhalten Sie eine unverbindliche Vor-Ort-Beratung durch einen qualifizierten Installateur. Gemeinsam finden wir die optimale Lösung für Ihr Zuhause – schnell, kostenfrei und individuell.

FAQs zum Verbrauch von Wärmepumpen

Verbraucht die Wärmepumpe mehr Strom beim Kühlen als beim Heizen?

Nein, das liegt daran, dass in Wohnhäusern der Kühlbedarf bei einer Vorlauftemperatur vom minimal 18 °C geringer ist als der Heizbedarf. Bei der Passivkühlung mit einer Sole/Wasser-Wärmepumpe wird nahezu kostenfrei gekühlt.

Ist die Wärmepumpe ein Stromfresser?

Wärmepumpen benötigen für ihren Betrieb zwar Strom, können aber nicht als Stromfresser bezeichnet werden. Jede kWh Strom bringt ca. 4 kWh Wärme in das Haus. Das ist sehr effizient.

Gerade moderne Wärmepumpen wie die von NIBE sind energieeffizient – insbesondere bei fachmännischer Installation und Wartung.

Was kostet eine Wärmepumpe monatlich an Strom?

Der monatliche Stromverbrauch einer Wärmepumpe hängt von verschiedenen Faktoren wie der Größe des Hauses oder der Effizienz der Wärmepumpe ab. Geht man von einem durchschnittlichen Gebäude mit 120 m2 Wohnfläche, einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh sowie einem Wärmepumpentarif von 0,27 € pro kWh aus, liegen die monatlichen Stromkosten für eine 10 KW Erdwärmepumpe bei etwa 120 €.

Der Stromverbrauch meiner Wärmepumpe ist sehr hoch: Woran kann das liegen?

Hat Ihre Wärmepumpe einen hohen Verbrauch pro Jahr, kann dies verschiedene Ursachen haben. Eine Beurteilung solle immer über einen längeren Zeitraum erfolgen und mit einer realistischen Erwartungshaltung erfolgen. Die von einer Wärmepumpe bereitgestellte Wärmeenergie kann am Display oder online abgelesen werden. Sie bildet die Grundlage für eine Bewertung. In jedem Fall empfiehlt sich eine Kontrolle der Einstellwerte und der Betriebsdaten.

Lohnt sich ein Wärmepumpenstromtarif?

Ein spezieller Wärmepumpenstromtarif kann sich durchaus lohnen – denn die Preise für den Strom, der für die Wärmepumpe verwendet wird, liegen in der Regel niedriger als die Standardtarife. Zunehmend wird jedoch auf den dafür erforderlichen zusätzlichen Zähler verzichtet. Die Kombination mit PV-Anlagen oder die Nutzung von smarten Stromtarifen bieten ebenfalls ein interessantes Einsparpotential.