Expedition OCEAN CHANGE
Das gleiche Ziel
Arved Fuchs erforscht die Folgen des Klimawandels

8: Pressekonferenz zum Finale der Etappe 2021

Das Team von Arved Fuchs hat die Medien- und Pressevertreter in die stilvollen Räume des Internationalen Maritimen Museums in der HafenCity von Hamburg eingeladen, um über die Erfahrungen und Ergebnisse der Forschungsreise entlang der subpolaren atlantischen Meeresströmung AMOC zu berichten.

Expeditionsleiter Arved Fuchs und die anwesenden Mitglieder der Crew des Expeditionsschiffes „Dagmar Aaen“ konnten die anwesenden Journalisten an den Abenteuern an Bord teilhaben lassen: Sie haben auf der 92 Tage dauernden Reise Unwetter, Unwegsamkeiten und Corona-Maßnahmen in den 14 Häfen von Kiel über Island, Grönland und zahlreiche weitere Stationen erlebt. Das Schiff hat eine Entfernung von etwa 4.500 Seemeilen zurückgelegt.

Ziel der Expedition war es Daten zu sammeln, auf die Veränderungen in den Weltmeeren aufmerksam zu machen und darüber zu berichten, wie es aktuell um den Golfstrom - die größte Wärmepumpe der Welt - steht. Schon lange warnen Forscher-innen und Forscher davor, dass der Klimawandel dieser Umwälzpumpe die Kraft raubt: Durch den vermehrten Einstrom von Schmelzwasser und den Rückgang des Meereises besteht das Risiko, dass sich Teile der Golfstrom-Zirkulation abschwächen, was weitreichende Folgen für unser Klima und Wetter haben kann.

NIBE Ocean Change

NIBE Ocean Change

Zur Erhebung von Messdaten war die Dagmar Aaen mit innovativer Messtechnik ausgestattet, die wissenschaftlich Begleitung erfolgte u.a. durch das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. Petra Mahnke von der Gesellschaft für Maritime Technik (GMT) erläuterte die an Bord eingesetzten Messsysteme, die während der gesamten Expedition zuverlässig ozeanografische und meteorologische Daten an die Wissenschaft übermittelt haben:

  • Die Firma SubCtech stellte eine Anlage (OceanPack-System), mit der fortwährend Salzgehalt, Temperatur, Kohlenstoffdioxid- (CO₂) und Sauerstoff-Gehalt des Oberflächenwassers gemessen wurden.
  • Der Deutsche Wetterdienst (DWD) stattete die Dagmar Aaen mit meteorologischen Sensoren aus. Eine Tiefensonde der Firma Sea & Sun Technology (CTD-Sonde) erlaubte es an Orten, Temperatur, Salzgehalt, Chlorophyll und Sauerstoff bis zu einer Tiefe von 500 Metern zu erfassen.

Die Messdaten wurden via Satelliten ans GEOMAR bzw. den DWD gesendet und live auf der vom GEOMAR entwickelten Navigationsplattform BELUGA mit weiteren Informationen wie Podcasts, Tagebucheintragen und wissenschaftlichen Inhalten dargestellt. Von Bord der Dagmar Aaen wurden durch die Crew auch Oberflächen-bojen des Meteo France ausgebracht, die drei Jahre lang autonom meteorologische und Daten der Meeresoberfläche sammeln und per Satellit übertragen.

Die ersten Daten konnten bereits ausgewertet werden und Dr. Johannes Karstensen vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung gab eine erste Einordnung der Erkenntnisse: Die Messsysteme und Bojen der Dagmar Aaen haben im Sommer 2021 marine Hitzewellen in den arktischen Regionen registriert. Die Wassertemperatur lag 3 bis 5 °C über dem Langzeitmittel – das bedeutet einen extremen Stress für die Ökologie der Arktis. Weitere Veränderungen des sensiblen Naturraumes konnten beobachtet und aus den Daten abgeleitet werden, aber die vorerst gute Nachricht lautet, dass der Golfstrom noch nicht kippt. Die Veränderungen des Klimas und die Folgen, die sich daraus das sensible Ökosystem und für den Golfstrom ergeben, müssen aber weiterhin beobachtet werden.

NIBE Ocean Change

NIBE Ocean Change

Die Expedition soll im Frühjahr 2022 fortgesetzt werden – zurzeit laufen in Absprache mit den wissenschaftlichen Partnern die Planungen, welche relevanten Daten auf der nächsten Etappe der Ocean Change Expedition erhoben werden können. Dabei wird berücksichtigt, wie die Route zur Unterstützung der Entwicklung von Ozean-Vorher-sagemodellen ausgerichtet werden kann. Mit dem Liegeplatz im Hafen von Reykjavik als Winterquartier hat die Dagmar Aaen auf jeden Fall eine ideale Ausgangsposition.

Das Medieninteresse an den Berichten von der Expedition ist groß, SAT 1 hat Interview mit Arved Fuchs gesendet, die BILD wird einen Bericht von der Presse-konferenz veröffentlichen und das Hamburger Abendblatt hat einen Artikel online gestellt.

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