Kernsanierung des historischen Adenbauernhofs im Schwarzwald
Bei der Neugestaltung eines alten Bauernhofs legen die Besitzer besonderen Wert auf wohngesundes und nachhaltiges Bauen – eine NIBE Luft/Wasser-Wärmepumpe sorgt nachhaltig und effizient für ein gutes Raumklima.
Das heruntergezogene Dach schützt das Gebäude und unterstützt das energetische Konzept. Die Fenster und die Balkone sind wettergeschützt und das Dach sorgt für eine natürliche Beschattung: Die hochstehende Sommersonne bleibt draußen und die tiefstehende Wintersonne erwärmt die Räume.
Neues Leben im alten Haus!
Fakten: Schwarzwaldhaus (2 Personen) in 78132 Hornberg
Baujahr: 16. Jahrhundert, 1952 wiederaufgebaut nach Brand, Kernsanierung Frühjahr 2022 – Fertigstellung Herbst 2023
Wohn-/Nutzfläche: Drei Wohneinheiten, im ersten Schritt eine ausgebaute Wohnung mit 220 m² Wohnfläche
Maßnahme: Kernsanierung eines historischen Schwarzwaldhauses auf einen KfW-70 Standard, Austausch der Nachtspeicherheizung und des Holzofens gegen eine Wärmepumpe mit Fußbodenheizung, 14,4 kWh-Peak Photovoltaik-Anlage mit SMA Wechselrichter und 11-kWh-Stromspeicher von Sonnen
Neue Heiztechnik: Luft/Wasser-Wärmepumpe NIBE F2120-20, Regeleinheit NIBE SMO S40 und Brauchwasserspeicher NIBE DD-WH 3030-1F mit 295 Litern
Wärmeverteilung: Fußbodenheizung
Besonderheit: Ein historisches Gebäude wurde mit dem Erhalt des ursprünglichen Charakters auf den neusten technischen Standard gebracht, die Sanierung der weiteren Wohnungen im Gebäude ist im Haustechnik-Konzept bereits geplant und vorgesehen
Installateur: Kempf GmbH & Co. KG aus 78132 Hornberg
Ein Haus mit Geschichte
Der ländliche Raum im Südwesten Deutschlands ist seit Jahrhunderten von der einzigartigen Architektur des Schwarzwaldhauses geprägt. Typisch für die Bauweise ist das an den Seiten weit herabgezogene Dach, es schützt im Sommer vor Hitze; und im Winter, wenn die Sonne tiefer steht, erwärmt sich das Haus gut. Ein weiteres Merkmal eines Schwarzwaldhauses ist die Holzheizung mit Öfen, früher trugen die im hinteren Teil des Hauses liegenden Stallungen durch die Wärme der Tiere zur Erwärmung des Hauses bei.
Bei dem Adenbauernhof im Offenbachtal handelt es sich um so ein landschaftsprägendes Gebäude. Der Hof wurde im 16. Jahrhundert in der Schwarzwälder Holzständerbohlenbauweise erbaut. Im Jahr 1952 brannte das Haus bis auf die Grundmauern ab, der Ersatzbau wurde in Anlehnung an den Vorgängerbau geplant und noch im selben Jahr wieder aufgebaut. Bis zur Jahrtausendwende war der Hof von drei Generationen bewohnt, danach zog die Familie in das auf dem Nachbargrundstück neu errichtete Leibgedinghaus um.
Aufbau der Außenwand mit Lehmputz, Holzfaserplatten, Tragkonstruktion, Schalung und Schindeln. Die raumhohen Fenster lassen die Wohnräume mit der fantastischen Landschaft des Schwarzwaldes verschmelzen.
Jahrelanger Leerstand
Seit vielen Jahren wurden nur noch Teilflächen des Hauses genutzt, die Wohnung im Obergeschoss sowie die Gangkammern und Nutzflächen wie die Heubühne standen fast 20 Jahre lang leer. Im Jahr 2021 planten die jüngste Tochter der Familie und ihr Mann ihren Lebensmittelpunkt neu zu gestalten. Sie wollten gerne in der Heimat bleiben und beschlossen, das Elternhaus mit einer aufwendigen Kernsanierung zu modernisieren. Die Eigentümerin ist seit vielen Jahren als Bürokauffrau bei lehmann_holz_bauten beschäftigt und wusste, dass ihr Arbeitgeber, der sich unter anderem auf die Sanierung von historischen Schwarzwaldhäusern spezialisiert hat, sie bei der Realisierung ihres Wohntraumes unterstützen würde.
Daniela Aberle ist stolz auf ihre Wärmepumpe. „Das wird klappen“, sagt sie und ist zuversichtlich, dass die Heizung das Gebäude auch in kalten Schwarzwald-Wintern zuverlässig heizen wird.
Ein Konzept für die Zukunft
Christian Lehmann entwickelte mit dem Ehepaar ein Konzept für zeitgemäßes, modernes Wohnen in der historischen Gebäudehülle. Dabei wurde besonderer Wert auf baubiologisch unbedenkliche Baustoffe und wohngesundes, nachhaltiges Bauen gelegt. Der kleinteilige, umlaufende Schindelmantel war vollständig erhalten, diese in hoher Qualität ausgeführte traditionelle Schwarzwälder Holzbaukultur sollte unbedingt erhalten bleiben. Das Aufbringen einer Außendämmung auf die Fassade war keine Option, deshalb wurde für die komplette Gebäudehülle eine 12 cm starke Holzfaser-Innendämmung eingesetzt und auf der Innenseite mit einem Lehmputz versehen. Auf diese Weise konnten die bauphysikalischen Anforderungen ohne Dampfbremsfolien eingehalten und eine wohngesunde, natürliche Gebäudehülle hergestellt werden. Auch die Zwischendecken wurden entsprechend gedämmt. Um mehr Helligkeit in die Räume zu bringen, wurden die meisten Innenwände weiß gestaltet, nur wenige Wände lehmfarben gelassen.
Vor der Sanierung und während der Bauphase: Eine bewegte Geschichte steckt hinter diesen Bildern. Der Charakter des historischen Gebäudes sollte erhalten bleiben.
Nachwachsende und natürliche Materialien
Für den Ausbau wurden fast ausschließlich regionale, nachwachsende und natürliche Materialien verwendet. Alle Böden wurden mit robusten und langlebigen Eiche-Landhausdielen versehen. Die Decke im Wohnbereich wurde, wie bei den traditionellen Schwarzwälder Bauernstuben üblich, mit astfreien, sägerauen Weißtannen-Täfelbrettern verkleidet. Die energiesparverglasten Fenster und Türen wurden ebenfalls nach altem Vorbild aus Weißtanne hergestellt. Die großflächigen Öffnungen mit bodentiefen Verglasungen sorgen für viel Tageslicht und schaffen einen weiten Blick in die beeindruckende Landschaft des Schwarzwaldes.
Moderne Technik im alten Kälberstall – hier befinden sich die Regelung, der Brauchwasserspeicher und die Wärmeverteilung.
Haustechnik auf modernstem Stand
Im Altbestand wurde das Haus von Holzöfen und einer Nachtspeicherheizung erwärmt. Das neue Haustechnik-Konzept des Adenbauernhofs wurde nach Effizienz und Nachhaltigkeit ausgerichtet und auf Basis der Kriterien für ein KfW-70-Effizienzhaus erstellt: Der durch die Photovoltaik-Anlage mit 14,4 kWh-Peak auf den nach Osten und Westen ausgerichteten Dachflächen gewonnene Strom wird für den Betrieb einer NIBE Luft/Wasser-Wärmepumpe genutzt. Die Wärmeverteilung erfolgt in allen Räumen über eine Fußbodenheizung. Der selbst erzeugte Strom kann intelligent genutzt werden, indem Überschüsse von der Heizung thermisch gespeichert werden, der 11-kWh-Stromspeicher komplettiert das Energiekonzept, eine Erweiterung der Anlage mit einer Ladestation für E-Autos ist denkbar.
Die Planung und Ausführung der PV-Anlage und der Wärmepumpe erfolgte durch die Firma Kempf. Tobias Kempf wohnt ebenfalls in einem Schwarzwaldhaus in der Nachbarschaft und ist mit der Familie bekannt.
„Es war eine besondere Herausforderung, die Familie, die seit Generationen von der Forstwirtschaft lebt, von den Vorteilen einer Wärmepumpe zu überzeugen“, sagt Christian Lehmann, „aber das nachhaltige Konzept, die Platzersparnis und Sauberkeit im Betrieb gegenüber einer Hackschnitzel-Heizung waren am Ende überzeugend.“
Die Wärmepumpen-Außeneinheit steht auf einem stabilen Betonfundament.
Gelungene Sanierung vereint Tradition und Moderne
Die Sanierung des Adenbauernhofs ist ein gelungenes Beispiel für die Kombination aus Tradition und Moderne. Das historische Gebäude wurde mit modernster Technik und nachhaltigen Materialien saniert, ohne dabei seinen ursprünglichen Charakter zu verlieren, und ist nun ein energieeffizientes und wohngesundes Zuhause für die Besitzer.
Fachhandwerker Tobias Kempf und NIBE Vertriebsberater Thomas Münch. „Die Wärmepumpe könnte das Gebäude ohne Mehrkosten kühlen, aber die Dämmung des Hauses und das konsequente ökologische Konzept machen das nicht nötig“, sagt Tobias Kempf.
Eine Einheit von Funktion und Form entsteht nur im Dialog
Christian Lehmann ist auf einem Schwarzwaldhof mit Land-/Forstwirtschaft und Sägewerk aufgewachsen. Holz, Glas, Licht und Weite sind feste Größen in der Formensprache des selbstständigen Planers und Holzbauers. Auf seine Weise schafft er es, Tradition und Moderne zu verbinden. Der gelernte Zimmermeister kann sich bei der Planung, Projektierung und Realisierung der Holzbauten auf seine handwerklichen Qualifikationen und sein engagiertes und kompetentes Teamstützen. Die zeitgemäße Schwarzwälder Holzbaukultur ist ihm großes Anliegen und Herausforderung zugleich. Er möchte, dass das Bauen mit Holz wieder zu einem Markenzeichen des Schwarzwalds wird. Im Laufe der Jahre sind unter seiner Federführung zahlreiche Projekte entstanden, die sowohl in der Fachwelt als auch in der breiten Öffentlichkeit eine positive Resonanz erzielten und mit Holzbau- und Architekturpreisen ausgezeichnet wurden. Bereits seit Ende der 80er Jahre beschäftigt sich Christian Lehmann intensiv mit der modernen Holzrahmenbauweise. Als Energieberater ist es ihm auch ein Anliegen, lichte Räume und feingliedrige Konstruktionen mit Niedrigenergie- oder Energieplusstandard zu kombinieren. Beraten, Betreuen, Bauen sind drei wichtige Schlagworte, die seine Arbeit charakterisieren.
Daniela Aberle und Christian Lehmann arbeiten schon viele Jahre zusammen.
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NIBE Referenzprojekt Schwarzwaldhaus















