Expedition OCEAN CHANGE
Das gleiche Ziel
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7: Die Dagmar Aaen ist im Winterquartier

NIBE Ocean Change

Die Nachricht, dass aufgrund der steigenden Corona Zahlen die Häfen in Kanada für ausländische Schiffe geschlossen bleiben, zwingt die Crew der Dagmar Aaen dazu die Route zu ändern und das Winterquartier auf Island anzusteuern.

Bevor sich Arved Fuchs mit seinem Team auf die Rückreise begibt, können Schiff und Besatzung noch einige Stationen in Ostgrönland anlaufen: Sie besuchen Tasiilaq und treffen dort Robert Peroni, der mit seinem "Roten Haus" Reisenden in Ostgrönland eine Anlaufstelle bietet und sich sich für einen umweltfreundlichen Tourismus und den Erhalt der Inuit-Kultur engagiert.

Anschließend steuert die Crew der Dagmar Aaen die ehemalige amerikanische Militärstation Bluie East II an. Dort war Arved Fuchs schon im Jahr 2014 und hatte mit Schrecken festgestellt, dass die Amerikaner dort zahllose inzwischen verrostete Fässer zurückgelassen hatten, die immer noch mit irgendwelchen Stoffen gefüllt waren. Bei seinem letzten Besuch 2019 an gleicher Stelle hat er mit seinem Team dort Boden-proben entnommen. Seitdem ist dort einiges geschehen, die ca. 190.000 Fässer, die dort lagen, sind inzwischen entsorgt worden.

Arved Fuchs schwärmt von beindruckenden Naturbeobachtungen während der Reise:
Ich wurde um 00:19 Uhr geweckt, da über uns große grüne Lichter am Himmel tanzten. Ich kam schlaftrunken an Deck und wollte eigentlich am liebsten direkt wieder zurück in die Koje, weil es kalt, nass und schaukelig war. Ich musste mich erstmal orientieren und festhalten, bevor ich meinen Blick heben konnte. Doch dann sah ich zuerst ganz viele Sterne und dann an Backbord über der Küste den grünen Schein. Die Polarlichter schlängelten sich den Nachthimmel entlang. Sowas magisches hatte ich noch nie gesehen. Es waren, bis auf einige schwächere in den Nächten davor, meine ersten Polarlichter und diesen Moment werde ich so schnell nicht vergessen. Am nächsten Tag konnten wir direkt neben dem Schiff drei Orcas beobachten, die durch das Wasser sprangen. Sie begleiteten das Schiff einige Minuten, bevor sie sich verabschiedeten und in die andere Richtung davonschwammen. Oh man, Orcas. Neben Polarlichtern war es schon seit langer Zeit mein Traum Orcas zu sehen. Ich war so aufgeregt. Ich konnte nicht mal ein Foto oder Video machen, so doll schlug mein Herz. Das war krass.“

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Dann machen sich Schiff und Besatzung auf die Überfahrt durch die Dänemarkstraße Richtung Island. Aufgrund der guten Wetterberatung durch das Seewetteramt, konnten sie ein günstiges Wetterfenster nutzen – bevor der alte Hurrikan Larry – nunmehr als Tropical Storm klassifiziert- sich in der gesamten Irmingersee und der Dänemarkstraße mit bis zu 70 Knoten Wind und über 9 Meter hohen Wellen für rund eine Woche ausgebreitet hat. Dieses Wetter blieb Arved Fuchs zum Glück erspart, zeigt aber, wie heftig die Wetterlage um diese Jahreszeit hier sein kann.

Nach dem Eintreffen in Reykjavik wurde das Schiff auf die bevorstehende Über-winterung vorbereitet. Die Segel werden abgeschlagen und eingepackt, einige der Backskisten müssen leergeräumt und gesäubert werden, zudem wird unter Deck porentief gereinigt, damit in den feuchtkalten Wintermonaten Fäulnis und Schimmel keine Chance haben, sich einzunisten. Dann kann die Crew von Bord gehen und nach und nach die Heimreise antreten. Die Dagmar Aaen hat von der Hafenverwaltung einen geschützten Liegeplatz zugeteilt bekommen. Ein langjähriges und erfahrenes Crewmitglied lebt in Reykjavik und wird das Schiff, sofern erforderlich, betreuen.

Arved Fuchs kann guten Mutes die Dagmar Aaen zurücklassen und ebenfalls die Heimreise nach Deutschland antreten – damit steht die Expedition OCEAN CHANGE 2021 vor ihrem Abschluss.

Jetzt stehen für Arved Fuchs eine Reihe von Presseterminen an – wir werden berichten.

Zusammen mit seinem Team wird Arved Fuchs die nächsten Etappen der Expedition in aller Ruhe planen. Mit welcher Routenführung es im kommenden Jahr weitergeht, wird während der nächsten Monate erarbeitet. Reykjavik ist strategisch gesehen ein sehr günstig gelegener Ausgangspunkt.

Nach der Expedition ist vor der Expedition und wir freuen uns auf weitere interessante Berichte und Erkenntnisse von Arved Fuchs und seinem Team auf den Spuren der größten Wärmepumpe der Welt.

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